Gute dreißig Jahre ist es her, als am 21. August 1968 Truppen des Warschauer Paktes in die damalige CSSR einmarschierten, um die Reformbemühungen der Partei von Alexander Dubček niederzuschlagen. Die Bilder in den letzten Wochen, als russische Panzer in Georgien einfuhren, sind von erschreckender Ähnlichkeit zu jenen des so genannten Prager Frühlings.
Die Folgen des heutigen Konflikts sind jedoch noch nicht absehbar und spalten vor allem die Europäer in zwei Lager.
Eine recht brauchbare Analogie stellt ein sechsunddreißig Sekunden Video dar. In dem Video ist Alex Dubček kurz nach dem Einmarsch in sein Land zu sehen. Iva Janzurová (Schauspielerin) und Marta Kubisová (Sängerin von Bob Dylan Songs in tschechischer Sprache) umrahmen ihn. Von der Sängerin bekommt Dubček eine kleine Schachtel. In ihr soll sich ein Talisman befinden, der ihm, ihnen und allen anderen, die an die Reformbewegung glauben, Glück bringen soll. Der müde Alexander Dubček weiss zu diesem Zeitpunkt bereits, dass das Ende nahe ist. "Herzlichen Dank", sagt er mehrmals. Dann hebt er den Deckel der Schachtel. Sie ist leer. Es folgt ein Moment peinlicher Berührung und Entschuldigungen. Kurze Zeit später ist die grosse Geschichte mit der kleinen zusammengeprallt.
Wer nun und schlussendlich im aktuellen Kaukasuskonflikt mit leeren Händen dasteht und wer mindestens einen peinlichen Moment ertragen muss, die Geschichte wird es uns lehren.
Sonntag, 31. August 2008
Russland und die Panzer.
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