Dienstag, 21. Dezember 2010

Scum.

"Im Andenken an den verstorbenen Senator Robert F. Kennedy haben alle abseitigen Gemeinheiten des "American Life" ihr irres Getriebe für einen Tag unterbrochen. Belmont Park schloß am Samstag. Die Metropolitan setzte ihr Stück ab. Genügt das, ihr Werbeleute? Kündigt eure Jobs.
Ich habe meinen gekündigt. Bis heute morgen war ich Werbetexter. Dies ist die erste Anzeige, die ich gerne geschrieben habe, und die letzte, die ich schreiben werde. Sie ist meine Kündigung. Nein, Madison Avenue hat Bobby Kennedy nicht getötet. Aber seine Ermordung war nur eine weitere Gemeinheit in einem zunehmend gemeinen amerikanischen Klima. Wir haben dieses Klima geschaffen.
Und dank unserer Bemühungen, Deodorant-Sprays, Seife, Bier und was auch immer zu verkaufen, ist es uns gelungen, die Gemeinheit Amerikas zu konditionieren. Zusammen mit Fernsehleuten haben wir ein Klima geschaffen, das Gewalt so alltäglich macht wie schlechten Mundgeruch.
Natürlich hat ein Mann mit einem Gewehr immer noch die Macht, ein Land zu schockieren. Aber wie tief? Wir haben den Tod vorher im Fernsehen gesehen. Tod, sandwichartig verpackt zwischen idiotischen 60-Sekunden-Spots, die milderen Rauchgenuß und sauberere Waschfreude versprechen. Aber was geschieht, wenn wir wirkliches Blut statt Aerosol-Deodorant verspritzen?
Nicht viel, fürchte ich.
Wer glaubt wirklich, daß Bobby Kennedy tot ist?
Nicht viele, glaube ich.
Weil wir dazu beigetragen haben, Amerikas Nerven abzustumpfen.
Theoretisch werden wir bezhalt, um mit dem amerikanischen Publikum zu kommunizieren. In Wirklichkeit bauen wir eine unsichtbare Mauer zwischen Humanität und Wirklichkeit auf. Wer wird wirklich von Bobby Kennedys Tod betroffen sein? Wer wird sagen, jetzt reicht´s? Nicht viele, fürchte ich.
Ich weiß noch nicht einmal, was ich morgen tun werde. Aber ich werde nicht zur Arbeit kommen. Denn es ist an der Zeit, ein Moratorium über die belanglosen Dinge zu schließen. Es ist an der zeit, mit dem verkaufen aufzuhören und mit Denken zu beginnen. Es ist an der Zeit, daß wir uns hinsetzen und über die Richtung nachdenken.
Ich habe keine. Sie wahrscheinlich auch nicht. Aber lassen Sie uns gemeinsam suchen.
Stecken Sie Ihren Job auf. Und rufen Sie mich an unter..."
(aus Scum von Valerie Solanas)

Dienstag, 23. November 2010

Hinschauen!

"Nun schauen Sie sich das einmal an. Wie gehetzt, wie hohl, wie gottverlassen! Das kann nicht bleiben, das muss zu Grunde gehen." (Georg Heym)

Dienstag, 16. November 2010

A Conversation with Jean-Michel Basquiat.

Gerade stieß ich auf eine wunderbare Visualisierung eines Gesprächs mit dem großen (leider vor über 20 Jahren verstorbenen) Graffitikünstler und Neoexpressionisten Jean-Michel Basquiat, die wirklich sehenswert ist. In diesem Zusammenhang habe ich mich auch wieder an ein Interview von Ute Thon (Art -Das Kunstmagazin) mit Sam Keller (Fondation Beyeler) anlässlich der Basquiat Ausstellung der Fondation Beyeler in Riehen (Basel) erinnert, welches sich ebenfalls anzuschauen lohnt.
Übrigens: In Paris läuft noch bis 30.01.2011 eine Exposition mit Arbeiten von Jean-Michel Basquiat.


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Video bei Vernissage TV


++UPDATE++
14.07.2017


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please check also the site of my friends from artsy.net about jean-michel basquiat.


Mittwoch, 20. Oktober 2010

Sag beim Abschied leise Servus!

Mit der aktuellen Ausgabe 329 gibt Max Dax die Chefredaktion des Popkulturmagazins Spex ab. Auf ihn folgen Jan Kedeves und Wibke Wetzker.
Er wird sich allerdings noch gebührend verabschieden. Unter dem Motto "Mehr als Musik" wird Max Dax am Münchner Haus der Kunst unter anderem über "Digitale Evolution", "Kunstsprache" und das "Pop-Briefing" sprechen. Im Anschluss gibt er ein DJ-Set.


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Dienstag, 19. Oktober 2010

Flecken & Alles hin, hin, hin.

Es gibt viele Meinungen zu Hans Unstern und seiner Musik. Zweifellos ist er etwas Besonderes. Vielleicht ist seine Platte "Kratz Dich raus" sogar das Album des Jahres? Ich für meinen Teil finde ihn großartig, insbesondere auf der Bühne, wo er beim diesjährigen Reeperbahnfestival einen starken Eindruck bei mir hinterließ. In diesem Jahr ist Hans Unstern leider nur noch in New York und Berlin zu sehen. 2011 gibt es dann sicher wieder mehr Gelegenheiten. Große Empfehlung!


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Montag, 11. Oktober 2010

I Am Poet.


Seit dem 09. September steht die EP "Phonological" des jungen Mannheimers I Am Poet zum kostenfreien Download bereit.
Die überwiegend elektronischen und flächigen Songs werden durch die besondere Art des Gesangs sehr schön akzentuiert. Wunderbare Musik.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

I Love What You´re Doing..

I Think I´ll Do The Same.
Teaser für ein neues und streng limitiertes Magazin von Viktor Vauthier.


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Mittwoch, 6. Oktober 2010

Neues von Hundreds.

Die Hamburger Band Hundreds hat mit "Solace" die erste Single (inklusive sehenswertem Video) aus dem gerade bei Sinnbus erschienenen Debütalbum ausgekoppelt.



Video bei Vimeo (via Rote Raupe)

Montag, 20. September 2010

Französische Lichtspiele in Hollywood.

Eine durchaus beeindruckende Performance der Band Phoenix als eine Art Intro für den Song "Love Like A Sunset", live im Hollywood Bowl Los Angeles:


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Samstag, 31. Juli 2010

Im Wohnzimmer mit den Kings Of Convenience.

Soirée de Poche von La Blogothèque ist neben den fantastischen Take Away Shows eine sich seit geraumer Zeit etablierende Serie ohne Strom, mit viel Liebe zum Detail und natürlich mit Kamera.
Mittlerweile gibt es 15 Folgen mit illustren Gästen wie Beach House, Vampire Weekend oder Beirut. Ein besonderes Liebhaberstück ist die gut 26 Minuten lange Ausgabe Nummer 11 mit den Kings Of Convenience.


via Rote Raupe

Mehr zum Thema:

Donnerstag, 15. Juli 2010

I Hate Them All.

Olivier Zahm, Purple Magazine, about Fashion-Blogger.


via Neuland + Herzer

Mittwoch, 14. Juli 2010

Erkenntnis.

"Woche um Woche mischt er mit Hilfe einer Schaufel und einer Schubkarre Sand, Splitt, Zement und Wasser; Block für Block gießt er flüssigen Beton und glättet ihn. Der Rücken tut ihm weh, die Arme und Gelenke sind so steif, dass er kaum einen Stift halten kann. Vor allem langweilt ihn die körperliche Arbeit. Doch unglücklich ist er nicht. Was er nun tut, hätten Leute seinesgleichen seit 1652 tun sollen, nämlich die eigene schmutzige Arbeit. Als er dann nicht mehr daran denkt, dass er Zeit verliert, gewinnt die Arbeit sogar allmählich ihren eigenen Reiz."


Sonntag, 30. Mai 2010

Skateistan im Kino.

"Skateistan is Afghanistan’s (and the world’s) first co-educational skateboarding school. The school engages growing numbers of urban and internally-displaced youth in Afghanistan through skateboarding, and provides them with new opportunities in cross-cultural interaction, education, and personal empowerment programs. The students are selected from all of Afghanistan’s diverse ethnic and socioeconomic backgrounds. They will develop skills in skateboarding, skateboarding instruction, healthy habits, civic responsibility, information technology, the arts, and languages. The students themselves decide what they want to learn; we connect them with teachers who will enable them to develop the skills that they consider important" (Skateistan on Vimeo by POP Magazine).
Das Projekt Skateistan gibt es nun bereits seit einigen Jahren.
Demnächst wird es eine Dokumentation über diese mehr als sinnvolle Idee geben, was hoffentlich dazu beiträgt, dass dem Projekt weitere Aufmerksamkeit zu teil werden wird.

Freitag, 14. Mai 2010

Ein Hype ist ein Hype, ist ein Hype, ist ein Hype.

El Perro Del Mar spielt den The XX-Song "Shelter" in der Knitting Factory (Brooklyn, NYC).
Die Aufzeichnung entstammt der ausverkauften Show vom 17.02.2010 und ist trotz allem wunderbar.

Freitag, 16. April 2010

Dance, Dance.

Don´t be scared. It´s a WIN-WIN Situation.

Sonntag, 21. März 2010

Weitermachen.

Die Geschichtenerzähler machen weiter, die Autoindustrie macht weiter, die Arbeiter machen weiter, die Regierungen machen weiter, die Rock ´n´ Roll-Sänger machen weiter, die Preise machen weiter, das Papier macht weiter, die Tiere und Bäume machen weiter, Tag und Nacht machen weiter, der Mond geht auf, die Sonne geht auf, die Augen gehen auf, Türen gehen auf, der Mund geht auf, man spricht, man macht Zeichen, Zeichen an den Häuserwänden, Zeichen auf der Strasse, Zeichen in den Maschinen, die bewegt werden, Bewegungen in den Zimmern, durch eine Wohnung, wenn niemand ausser einem selbst da ist. Wind weht altes Zeitungspapier über einen leeren grauen Parkplatz, wilde Gebüsche und Gras wachsen in den liegengelassenen Trümmergrundstücken, mitten in der Innenstadt, ein Bauzaun ist blau gestrichen, an den blauen Bauzaun ein Schild genagelt, Plakate ankleben verboten, die Plakate, Bauzäune und Verbote machen weiter, die Fahrstühle machen weiter, die Häuserwände machen weiter, die Innenstadt macht weiter, die Vorstädte machen weiter.
Wir machen weiter.


Sonntag, 7. Februar 2010

Like A Stuntman.

Eine durchaus perspektivische Band ist Like A Stuntman aus Frankfurt/Main. Letztes Jahr veröffentlichten die vier Stuntmänner ihren bereits dritten Longplayer "Original Bedouin Culture" auf dem Hamburger Label "Bureau B" und nun gehen sie endlich wieder auf Tour. Empfehlenswert!

Samstag, 23. Januar 2010

Björk interviewt den estnischen Komponisten Arvo Pärt.

“You can kill people with sound. And if you can kill then you can… maybe there is also this sound which is something opposite of killing”(..) “and the distance between these two points is very big. And you are free; you can choose. In art, everything is possible.”

Samstag, 16. Januar 2010

Netzkunst von Petra Cortright.

Footvball/Faerie der Berliner Medienkünstlerin Petra Cortright ist ein schönes und sehenswertes Beispiel für Kunst aus dem digitalen Raum, dessen Praxis sich um das Web 2.0 und dessen Aufmerksamkeitsökonomien herum entwickelt (vgl. hierzu auch die aktuelle Spex Ausgabe).