Donnerstag, 7. August 2008

Schluss mit lustig -China und die olympischen Spiele 2008.

In ein paar Stunden beginnen sie, die olympischen Sommer-Spiele 2008. Der Gastgeber, die Volksrepublik China, steht, soviel ist sicher, unter besonderer Beobachtung einer Vielzahl westlicher Medien und Politiker. Und insgesamt haben die Spiele, die "die besten aller Zeiten werden sollen" einen faden Beigeschmack bekommen, schon bevor sie überhaupt begonnen haben. Nun stellen sich gleich mehrere Fragen: Dürfen wir im Westen uns eigentlich derart empören? Ist es richtig politische Anliegen auf dem Rücken von Sportveranstaltungen auszutragen? Gibt es nicht auch in anderen Nationen ernsthafte Probleme menschenrechtlicher Natur, die zumindest einer Kritik bedürfen und ist der erhobene Zeigefinger im in China produzierten T-Shirt bei einem Café Latte im Hipster-Viertel wirklich angemessen? Vielleicht ist aber auch alle Kritik bisher viel zu schwach ausgefallen? Was ist eigentlich mit den Auseinandersetzung in Tibet und der uigurischen Unabhängigkeitsbewegung? Vielleicht müsste alles in und um China boykottiert werden?
Es ist ein schmaler Grad zwischen dem Richtigen und dem Falschen.
Wenn es aber beispielsweise stimmt, dass das Internet auch während der Spiele nicht frei, sondern zensiert sein wird und Sportler in das Olympische Dorf gezwungen werden bzw. Kontrollen über sich ergehen lassen müssen, die nichts mit Sport zu tun haben, dann sollten sich die gastgebenden Chinesen schon einmal fragen lassen, wie es um sie und ihr Versprechen der "besten Spiele aller Zeiten" bestellt ist.
Jetzt schaut die Welt zunächst gespannt nach Peking, wo am 8.8. um 14:08:08 Uhr (MEZ) die Spiele beginnen werden und hofft das alles gut wird. Die Kommunikationstrategen der chinesischen Führung werden auch eifrig daran arbeiten, dass alles, zumindest, gut wirkt. Zu dieser Thematik wurden bereits vor ein paar Monaten in der Süddeutschen Zeitung Strategien für Chinas Image entworfen.
Ob das Werbeeinmaleins helfen wird, die große Politik intervenieren muss oder ob der Sport für sich spricht, wir werden es in den nächsten Wochen erleben dürfen.

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